Aber damit ihr mein Wort versteht vom Guten und Bösen; dazu will ich euch noch mein Wort vom Leben sagen und von der Art alles Lebendigen.
Dem Lebendigen ging ich nach, ich ging die grössten und kleinsten Wege, dass ich seine Art erkenne.
Mit hundertfachem Spiegel fing ich noch seinen Blick auf, wenn ihm der Mund geschlossen war: dass sein Auge mir rede. Und sein Auge redete mir.
Aber, wo ich nur Lebendiges fand, da hörte ich auch die Rede vom Gehorsame. Alles Lebendige ist ein Gehorchendes.
Und dies ist das Zweite: Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann. So ist es des Lebendigen Art.
Dies aber ist das Dritte, was ich hörte: dass Befehlen schwerer ist, als Gehorchen. Und nicht nur, dass der Befehlende die Last aller Geohorchenden trägt, und dass leicht ihn diese Last zerdrückt:
Ein Versuch und Wagnis erschien mir in allem Befehlen; und stets, wenn es befiehlt, wagt das Lebendige sich selber dran.
Ja noch, wenn es sich selber befichlt: auch da noch muss es sein Befehlen büssen. Seinem eigenen Gesetze muss es Richter und Rächer und Opfer werden.
Wie geschieht dies doch! So fragte ich mich. Was überredet das Lebendige, dass es gehorcht und befichlt und befehlend noch gehorsam übt?
Hort mir nun mein Wort, ihr Weisesten! Prüft es ernstlich, ob ich dem Leben selber ins Herz Kroch, und bis in die Wurzeln seines Herzens!
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